Weil´s so atemberaubend ist, hier noch mehr Bilder:
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Insgesamt gibt es in La Paz über 33 Kilometer Seilbahnen, geteilt in 10 Linien, nach Farben getrennt. 2014 wurde die erste eingeweiht. Pro Tag werden etwa 300.000 Menschen damit befördert (Vergleich: Kölner U-Bahn je Tag ca. 900.000 Menschen), ein unglaublich sinnvolles System, das dem (meistens) stehendem Verkehr entkommt und zudem noch Spass macht! Wer mehr wissen möchte, hier (sogar auf deutsch).
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Eine Fahrt je Linie kostet 3 Bolivianos, das sind ca. 50 Cent. Da die Bahn ca. 5 m/s fährt, dauern 2 x 3 Kilometer, was ich heute gemacht habe, ca. eine halbe Stunde. Eine wunderbar entspannte halbe Stunde, in Ruhe und Gemütlichkeit. Es sei denn … es regnet und ist irre windig, wie auf meiner Rückfahrt von der Zone Sud. In Köln wäre die Seilbahn in jedem Fall stillgelegt worden und hätte mir Damián nicht kurz zuvor erzählt, dass noch nie etwas passiert ist und das problematischste, das geschehen kann, ist, dass die Seilbahn bei Wind stillgelegt wird, wäre ich sofort ausgestiegen. Ich hatte Angst, dass die Gondel an den Mast schlägt. Da all das nicht der Fall war, war scheinbar auch der von mir als stark empfundene Wind noch nicht so schlimm.
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Die ganze Stadt scheint eine Baustelle zu sein, denn hier ist es wie in zahlreich anderen Ländern so, dass, sobald ein Haus fertiggestellt ist, Steuern gezahlt werden müssen, Also tritt sehr häufig der Umkehrtschluss ein: das Haus wird nicht fertiggestellt und somit müssen auch keine Steuern darauf gezahlt werden. Wie mein Begleiter hier in La Paz Damián ganz berechtigt meinte: eigentlich sollte die Stadt auf nicht fertig gestellt Häuser Steuern nehmen, damit sich das Stadtbild positiv verändern würde.
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Wenn man das Satellitenbild über Google anschaut, ist die Geländekante zwischen El Alto und La Paz deutlich zu sehen, wenn man sich reinscollt auch die Strassenführung, im Bild unten als blau markiert. Man kann sehen, wie weit die Autos in Serpentinen fahren müssen, um das Niveau zu überwinden.
Die Menschen hier in La Paz sprechen davon, dass die Stadt eigentlich in drei Teile geteilt ist: Zona Sur, am tiefsten gelegen, erscheint wie eine amerikanische Vorstadt, quasi eine Insel für sich, das reichste Viertel, in dem die gut Betuchten leben. Natürlich befindet sich auch hier die deutsche Schule von La Paz. Dann La Paz selbst mit dem Viertel Sopocachi, in dem ich jetzt wohne, etwa 300 Meter höher als die Zone Sur. Oben, auf dem Altiplano, der Hochebene, befindet sich El Alto, „die Höchste“, 4.100 Meter hoch, 1985 eingemeindet. El Alto ist die zweitgrösste Stadt Boliviens, ca. 850.000 Einwohner, La Paz hat 760.000. Diese Zahlen beziehen sich ( für El Alto ) auf 2012. Da sich die Stadt in den davongehenden 20 Jahren verdoppelt hat und das Wachstum weiterhin rasant ist, kann man von einer deutlich anderen Zahl ausgehen. El Alto gehört zu einer der ärmsten Städte der Welt.
Weiterhin ist interessant, dass Damián berichtete, dass manche seiner Freunde, die in der Zona Sur leben, wie er auch, noch nie El Alto besucht haben …
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So, und dann mal wieder: by the side … ein persönliches Berichtchen in der Art, wie hier in Bolivien, aber auch in Peru, gesprochen wird, direkt übersetzt:
Heute habe ich zum Lunchchen die Leiterin des Goethe-Instituts von Bolivien/ La Paz Sabine Hentzsch getroffen, wir haben ein Mittagesschen gehabt und uns wunderbar unterhalten. Zunächst über Rumänien, da sie dort gearbeitet hat, kurz nachdem ich das Goethe-Institute in Bukarest kennengelernten konnte. Danach natürlich über Bolivien, das Leben hier und seine Umständchen. Wir sassen bei einem netten Chineschen, in ihrem Viertelchen in der Zona Sur. Eine tolle Begegnung!
Zum Abendchen habe ich mir zwei Bananchen gekauft, die an einem Strassenständchen nur einen Boliviano, also 14 Centchen kosteten.
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Whow, La Paz steckt ja voller Überraschungen und Kontraste. Habe gerade wieder die letzten 4-5 Tage deines Blogs nachgeholt zu lesen und die Fotos zu schauen: spannende Zugfahrt, karge Landschaften und wieder das geballte bunte Leben auf den Märkten … und dann die totale Urbanisierung: La Paz! – Bin immer wieder gespannt auf mehr deiner schönen Berichte aus diesen anderen Welten :))) Gute Reise weiterhin! Schön, mit dir einwenig mitreisen zu können, danke dir dafür, LG elke
ja, es ist atemberaubend, immer wieder, einzigartig! seilbahnen sind etwas ganz tolles! herzliche grüsse an dich zurück! anja
Liebe Anja im fernen Bolivien, deine Berichte zu lesen ist ein schönes Tagesereignis – spannende Erlebnisse, die mich an unsere Reisen durch Chile und Argentinien erinnern. Ich wünsche dir, dass deine Reise weiterhin gut verläuft und dass du mit soviel Energie und Farbigkeit deinen Blog für uns daheim Gebliebene weiter führst. Herzlichst, Marianne
sehr gern, marianne! dir wünsche ich alles gute für deinen fuss! herzlich anja