Heute war Recherchetag, in Iquitos, bei 38 Grad, Wärme und vielen Gerüchen. Wir sind zu dritt (Rosa, meine Begleiterin, der Tuktuk-Fahrer und ich) zu verschiedenen Punkten gefahren, um zu schauen, wie vor Ort die Shops aussehen. Das alles in einem offenen Tuktuk, Wind, Gerüche, Abgase, der eigentlich immer schlechte Strassenbelag und alles Umherfliegende, hat direkten Einfluss auf den Körper. 30 Minuten Tuktuk-Fahren laufen dann nicht mehr direkt unter Spass-haben. Natürlich war es spannend, die verschiedenen Situationen zu sehen.
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Als erstes haben wir eine Bootsfahrt gemacht. Iquitos liegt am Rio Itaya, auf der anderen Seite der Stadt fliesst der Rio Nanay, beide münden mit ihrem „klaren“ Wasser kurz hinter Iquitos in den schlammigen und braunes Wasser führenden Amazonas.
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Die Jahreszeiten in diesem Land sind weniger Sommer und Winter, sondern eher nach Regen- oder Trockenzeit benannt. Unser Herbst ist hier der Übergang von Trocken- zu Regenzeit, das meint, dass der Amazonas noch niedrig ist. Das Bild der Stadt verändert sich vollkommen, wenn der Spiegel 3-4 Meter ansteigt. Die wohlhabenderen Häuser in Flussnähe sind als Flosse gebaut (das hölzerne Floss muss jedes Jahr erneuert werden), andere auf Stelzen, die natürlich eine gewisse Höhe vorgeben und nicht flexibel sind. Die Häuser in diesem Armenviertel Belén haben kein fliessendes Wasser, die Toilette befindet sich als kleiner Raum, mit Wellblech verkleidet, auf dem Rio Itaya, sie schwimmt auf einem Floss, Bretter helfen, sich zu bewegen. Auf diesem Floss wird natürlich auch die Wäsche gewaschen. Ich durfte (und musste) eine Toilette benutzen und kann zugeben, dass es abenteuerlich war.
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Eines der sehr typischen Gerichte in Iquitos sind Marden, aufgespiesst werden sie gegrillt. Sicher werde ich das noch testen, heute passte es nicht.
Zum Schluss gab es einen Abstecher in den Hafen, in dem Waren und Menschen umgeschlagen wurden, wir hätten am nachmittag mit einem Schiff auf dem Amazonas weiterreisen können.
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Liebe Anja, ich blättere manchmal in deinem Blog und erinnere mich gerne an deine vorherigen Stationen. Ich weiß zwar nicht, ob mein Körper mit der Höhe von Cusco zurecht käme, würde aber sehr sehr gerne in die peruanischen Anden reisen. Für die Zeit wenn du wieder Zeit haben wirst, möchte ich dir ein Buch von Andrea Wulf empfehlen: „Alexander von Humboldt und die Entdeckung der Natur“. Seine ersten Südamerika-Expeditionen fanden im Hochland der Anden, aber auch im Tiefland auf der Suche nach Verbindungen zum Amazonas statt. Spannend und sehr gut geschrieben.
Ich wünsche dir weiterhin 1000 interessante Entdeckungen und viel Glück bei deinen Unternehmungen. Herzlichst, Marianne
liebe marianne, vielen dank für deine netten zeilen! das buch habe ich tatsächlich schon gelesen und war auch sehr begeistert! es ist unglaublich, was er in seinen jungen jahren unternommen hat. vielleicht schlummerten seine erfahrungen mit, als ich mich entschied, nach peru zu reisen. herzliche grüsse!
Ich bin wieder völlig fasziniert von Deinen neuen Bildern und Beschreibungen, die sehr hilfreich sind, um zu verstehen, was man da sieht. Die Hütten auf Stelzen sind unglaublich, und das Toilettenhäuschen auf dem Floss scheint sich mit dem Wasserstand zu heben und zu senken und mit dem angelegten Boot erreichbar zu sein, wenn es schwimmt, oder? Ja und dann die fetten Maden! Ich glaube nicht, dass ich den Reflex hätte, sie zu kosten. Du wirst sicher noch davon berichten, wenn Du es wagst.
Bin im Zug auf dem Weg nach Paris, falls Du Dich über den Ort wunderst, von wo ich Dir schreibe.
Liebe Anja, sehr interessant, Deine Bilder! Bin gespannt, was Du erzählen wirst. Liebe Grüße, Klaus
Liebe Anja,
ich hatte einige Tage nachzuholen und ich denke, dass es nicht nur eine körperliche Anstrengung ist, sondern auch eine große mentale Anforderung, die ganzen Eindrücke und Erfahrungen zu verkraften.
Es bringt Spaß , Dir zu folgen !
Ute
Hallo Anja
Ich komme zwar nicht jeden Tag zum Lesen Deines Blogs, aber ich bin ob Deiner Erlebnisse beeindruckt
Freue mich auf ein Wiedersehen
Saludos Michael