Es ist unglaublich, diese Reise machen zu können, in einem Zug, der sich 1000 Meter in die Höhe quält, von 3.300 auf 4.300 Meter, durch die Landschaft, die direkt bis an das einspurige Gleis hinein ragt. Die Strecke ist gesäumt von Eukalyptusbäumen, die auch hier nicht in diese Landschaft gehören. Kleinbauern sind zu sehen, die mühsam und handwerklich ihre Äcker bewirtschaften. Diese Reise im Zug ist mehr oder weniger ausschließlich für Touristen. Sie ist sehr, sehr teuer, Einheimische können sie sich kaum leisten. Vor einigen Jahren war das noch anders, da konnten die Züge auch von Einheimischen bezahlt werden, vermutlich haben sie damals nur ein Zehntel des jetzigen Preises gekostet. Damals war es so, wie Roberto berichtete, dass man, wie in Indien, die Türen des Zuges aufmachen konnte und die Luft und den Fahrtwind direkt einatmen konnte. Jetzt ist dieser Zug und diese Reise eine touristische Reise mit Animation und mehr oder weniger Vollverpflegung. In einem kolonialanmutenden Zug durch die peruanische Landschaft zu reisen, ist trotzdem außergewöhnlich. Insgesamt waren wir 67 Passagiere, ich die einzig Deutsche.
Mit meinem Erlebnis, im Atlas mit dem Auto abgestürzt zu sein, ziehe ich den langsamen Zug der Busfahrt vor. Immer wieder muss ich an Marokko denken, an die so sehr geliebten Berge im Atlas. Diese Berge hier in Peru sehen vollkommen anders aus. Sie sind nicht rot, sondern grün, vermutlich bemoost und mit Flechten bedeckt. Außerdem sind hier die Täler, in denen wir uns natürlich am Fluss entlang schlingern, sehr grün und fruchtbar, rechts und links sind Maisfelder mit ihren Bauern zu sehen. In meiner Erinnerung sind die Täter im Atlasgebirge weniger fruchtbar.
Im Zug gab es für alle ein Mittagessen, als Vorspeise, eine Kartoffelsuppe mit Pesto und als Hauptspeise typisch peruanische Saltimbocca. :-))). Das alles auf vorgewärmten Teller, wir Touristen müssen also auf nichts verzichten. In dieser Höhe von 4.300 Metern habe ich das erste Mal auf meiner Reise zwei Schluck Wein getrunken, chilenischen Weißwein, natürlich dachte ich bislang immer, dass man in der Höhe am allerliebsten Tomatensaft trinkt, aber das scheint erst ab 8.000 Metern Höhe der Fall zu sein.
Die Landschaft hier ist umwerfend. Nachdem wir den Pass mit 4.300 Metern überschritten hatten, gelangen wir in eine Hochebene, Altiplano genannt, 3.800 Meter hoch. Man sieht vereinzelt Gras, ansonsten überwiegend vertrocknete Fläche und sehr weit auseinanderliegende, verstreute einzelne kleine Höfe, zum Teil mit Rindern, rechts und links säumen das Plateau höhere Berge.
Wie gut tut es nach diesen 14 Tagen in der Stadt, jetzt durch die Landschaft zu fahren, 10 Stunden. Dieses langsame zockeln ist eine wunderbare Abwechslung, es entschleunigt. Zugfahren überhaupt ist eine wunderbare Art zu reisen. Der Übergang von einem Ort zum nächsten geschieht so langsam, dass auch die Seele mitkommen kann. Diese 10 Stunden fühle ich mich, als würde ich im Kino sitzen, wunderbare Szenen fliessen an mir vorbei. Alle zu sehenden Bilder sind umwerfend.
Und dann noch eine Begebenheit, die sich am Ende der Zugreise darstellte, immer mal wieder hat der Zug gehalten, in der Regel konnten wir nicht erkennen, warum, in diesem Fall aber doch, da der Zug eine leichte Kurve fuhr, wir sahen sechs Schafe auf dem Gleis. Der nun tatsächlich nicht sehr schnell fahrende Zug hat eine Vollbremsung gemacht, um diesen sechs Schlafen die Vorfahrt zu geben, sehr bemerkenswert! Diese Situation bei untergehende Sonne wurde begleitet von Buena Vista Social Club, alles in allem in einer wunderbaren Stimmung.
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Umwerfend die Landschaften, im Takt der Eisenbahn, traumhaft. Sicher unvergesslich, wie alles, was Du gerade erlebst.
Danke dir, für die liebvollen Eindrücke die du hier teilst. Ausgesucht bezaubernde Aufnahmen.
danke, katrin! wie ist es bei dir? ich wünsche dir alles gute!
Hallo Anja! Ich folge deinem Blog voller Interesse und Freude, an deinen Eindrücken so teilnehmen zu dürfen, mit deinen tollen Fotos aber eben auch mit deinen interessanten Beschreibungen. Herzlichen Dank. Liebe Grüße aus Langenberg und weiter eine gute Reise! Birgitta van Balen
Hallo Anja. Ich folge deinem Blog voller Interesse und mit Freude an deinen tollen Fotos und deinen interessanten Texten. Schön, auf diese Weise an deinen Eindrücken teilnehmen zu können. Herzlichen Dank und liebe Grüße und weiter eine gute Reise! Birgitta van Balen aus Langenberg